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Sonntag, 9. Dezember 2012


 
Alles übertrieben

 

Ein Hausarzt hatte einen Traum

Von einem kleinen Praxisraum

Von Menschen die er lieb betreut

Für die er keine Arbeit scheut

Von Anerkennung, Lob und Lohn

Was man halt träumt, Sie wissen schon

 

Dann, grell erwacht, sieht er die Massen

Von kranken Menschen aller Kassen

Im Wartezimmer dampft der Frust

Dem Arzt entflieht die Arbeitslust

Minutentakt für kranke Leute

Wie oft er diesen Mist  bereute…

 

Papiermüll aus dem Kassenrohr

Quillt ungebremst und brüsk hervor

Begräbt den Hausarzt der noch grunzt

Sein Lebensplan ist längst verhunzt

Erpressung, Druck und Gängelei

Der Traum des Arztes ist vorbei.

 

 

Der Junge sieht den Alten an

Und fragt sich ob er auch so dran

Als junger Hausarzt auf dem Land

Erpresst, bedroht und ausgebrannt

Vielleicht ist alles übertrieben

Entscheide selbst, ganz nach Belieben.

3 Kommentare:

  1. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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  2. Ein schönes Gedicht über einen unschönen Zustand.

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  3. Ich habe ein paar Artikel darüber gelesen, aber das gab mir zu denken. Der Autor ist in der Lage, große Ideen für Ihr Blog zu übertragen.

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