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Donnerstag, 6. Mai 2010

Regress

“Regress”
Was ist das und was bedeutet es für uns Ärzte?

Ein “Regress” ist eine finanzielle Forderung an einen Arzt, die sich in ihrer Höhe in fast allen Fällen an den Rezeptkosten orientiert, die er ausstellte.
Wenn ein Arzt nach Meinung der Kassen und KV mehr Geld für seine Patienten ausgab als nötig sei, dann soll er den zu viel ausgegebenen Betrag selber bezahlen. Aus seinem Nettoeinkommen.

Das ist doch der blanke Irrsinn. Und das regt offenbar niemanden auf?
Ich verstehe es immer noch nicht, dass wir Ärzte uns so etwas bieten lassen.

Das stille Akzeptieren eines durch Regress ruinierten Kollegen bedeutet mehr als “naja, hat halt den andern erwischt, ich pass schließlich auf”. Dieses Weggucken verändert unsere medizinischen Entscheidungen. Wir gehen vorsichtig mit der “heißen Herdplatte” um, damit wir uns nicht verbrennen. Mit der Zeit schrecken wir reflexartig vor ihr zurück, lassen automatisch teurere Medikamente weg und geben die billigsten. “Ziel erreicht” grinst die Krankenkasse.
Wir würden eigentlich angemessen verschreiben, nicht teuer oder billig, wir würden ein anderes Verschreibungsziel haben als Billigverschreiben. Wir würden ärztlich verschreiben.

Das real existierende Verschreiben ist durch die Strafandrohung nicht mehr am Patientenwohl orientiert sondern am “Regress”-Vermeiden. Das geht ganz unterbewusst vor sich.
Das ist schlimmer als Bestechung! Bei der Bestechung wird der zu Manipulierende durch Anreize vom rechten Weg abgebracht. Erst wenn es auffällt, wird die Strafe fällig. Beim “Regress” wird gleich bestraft. Das Ziel ist das gleiche. Manipulieren der Zielperson. Verändern des Verschreibungsverhaltens mit dem Ziel es billiger zu machen. Wer glaubt, das sei identisch mit guter Medizin ist ein Träumer.

Ärzte haben null Komma null finanziellen Gewinn vom Ausstellen dieser Rezepte. Wir zahlen also mit dem Regress kein zu Unrecht erhaltenes Honorar zurück. Wir werden einfach mit einer Strafzahlung für “Fehlverhalten” belegt.
Das wäre so, wie den Polizeibeamten den Sprit der Streifenwagen privat in Rechnung zu stellen, wenn (2 oder 3 Jahre später) der einzelne Einsatz als unbegründet eingeschätzt würde.
Das wäre so, wie den Feuerwehrmännern das Löschwasser in Rechnung zu stellen, wenn sie mehr gelöscht hätten als ein Gremium (2 oder 3 Jahre später) ihnen zubilligen würde.

Wie kann es sein dass wir uns so etwas gefallen ließen? Wo war unsere Interessenvertretung die diesen Unsinn gleich zu Beginn beendet hätte? Eigentlich hätte das die kassenärztliche Vereinigung sein sollen. Was fällt mir da noch ein?
Wie sehr darf man uns noch prügeln und ausbeuten bis wir uns endlich zusammenschließen und zurückschlagen?
Endlich sind wir eine aussterbende Rasse geworden, noch wird von falscher Verteilung gefaselt. Die Hausärzte aber sterben tatsächlich aus! Und es ist bereits zu spät.

Liebe Kollegen. Der “Regress” selbst ist das Schandmal unseres Berufes.
In diesem scheinheilig verdrehenden Verbalquatsch ist die Perversion unserer Arbeitsbedingungen konzentriert.
Die widerspruchslose Hinnahme dieser Dauerdenunziation, dieses Zensors in unseren Köpfen ist das real ersichtliche Zeichen unserer Unterwerfung.
Wir haben uns mit unseren Krediten für die Praxen und all den wirtschaftlichen Verpflichtungen zum Geldverdienen (zum Schuldenabtragen) verdammt und können daher mit den sogenannten “Regressen” in die Katastrophe gestoßen werden. Daher sitzt bei jedem Rezept das wir ausgeben ein Zensor in unseren Köpfen, der uns den medizinischen Schneid abkauft.
Es ist durch diese in unserer Profession einzigartige “Strafandrohung ohne Strafprozess” möglich geworden uns Ärzte zu dressieren.

Es wäre möglich, die Wirtschaftlichkeit der Arzneiverordnung ohne dieses unwürdige Instrument ”Regress” deutlich zu verbessern. Wir Ärzte schreiben nur die Wirkstoffnamen aufs Rezept und der Apotheker gibt jenes Präparat der Pharmafirma aus, das ein Ausschuss der Kassen als preiswertestes festlegt. Die bunten Schächtelchen werden zu Gunsten brauner Einheitsdosen in der Apotheke abgeschafft ( wie in England) und die Anzahl der Tabletten wird vom Arzt jeweils angegeben. Hier könnten Unsummen gespart werden. Aber an Beidem verdienen die Pharmafirmen. Der “Wettbewerb” der bunten Schachteln mit gleichem Inhalt und unterschiedlichen Preisen zeigt den Einfluss der Lobbyisten auf die Entscheidungsträger. Da ist es billiger die Ärzte zu erpressen und “regressen”, als den Pseudowettbewerb der bunten Schachteln zu beenden.
Geldvernichtung durch als “Mutter-Kind-Kuren” maskierte GKV-Urlaube sind ein weiterer Missstand aber deren gibt es viele, doch “Regress” gibt es nur einen und der ist ein Schandmal. Wann wehren wir uns dagegen? Wie viele Kollegen müssen noch ihre Praxen schließen oder verbittert ohne unsere kollegiale Solidarität das erpresste Regressgeld bezahlen?

Ich hätte gerne hier Kollegen ermutigt über ihre realen Erlebnisse mit dem Regress zu berichten.

Mit freundlichem Gruß
ein Hausarzt vom Lande
Klaus Lischka

Mittwoch, 5. Mai 2010

Alles was es im real existierenden Gesundheitswesen gibt ist unwidersprochen. Richtig großen Ärger gibt es nicht. ab und an hört man von Protesten der Ärzte über schlechte Bezahlung aber sonst wird einfach gewuselt und das Köpfchen tief gehalten.
dieses System ist aber IRRE. Es wohnt ihm ein Wahn inne, der durch langsames Auftauchen unwidersprochen blieb. das Global Warming im deutschen Gesundheitswesen. niemand bekommt es mit, bis dann ein abgeschmolzener Gletscherbrocken die Titanic trifft, auf der ein Promi oder seine Mutter fährt. Erst dann bemerkt es die Richterskala der Republik, die Regenbogenpresse!

ein Arzt behandelt seine Patienten medizinisch vollkommen richtig!

3 Jahre später muss er 40 000.- Euro Strafe bezahlen. Er hätte noch billigere Tabletten verschreiben sollen.
Dieser Arzt ist pleite.
Das ist der Lohn dieser Gesellschaft für ihre Ärzte. Sie werden kriminalisiert.

Dienstag, 4. Mai 2010

Impressum

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